Immersive Raumlehre
Im Rahmen eines von der Hochschule geförderten Lehrvorhabens wurde eine neue virtuelle Entwurfsmethode eingesetzt, um die Möglichkeiten, Beschränkungen und Zukunftsperspektiven von Zeichen- und Kommunikationswerkzeugen für den virtuellen Raum zu analysieren. Das Lehrprojekt "Immersive Raumlehre" setzt sich mit der Fragestellung auseinander, wie Architekturstudierende durch das Medium und Werkzeug Virtual Realtity (VR) an einer zeitaktuellen Gestaltlehre antizipieren können.
In diesem Zusammenhang müssen virtuelle von digitalen Zeichenwerkzeugen differenziert werden. In der wichtigen Konzept- und Entwurfsphase der Aufgabenbearbeitung kommen ausschließlich immersive Werkzeuge zum Einsatz, die eine dreidimensionale Wahrnehmung des Raumes über Head-Mounted Displays (HMD) während der Gestaltung ermöglichen. Gängige CAD oder 3D Zeichenwerkzeuge, die während der primären Bearbeitung lediglich eine Abstraktion auf einem zweidimensionalen Bildschirm erlauben, werden explizit nicht eingesetzt.
Im Vorfeld wurden zahlreiche Werkzeuge getestet, die einen möglichst intuitiven und uneingeschränkten Gestaltungsspielraum ermöglichen. Im Laufe der Bearbeitung und aus praktischen Gründen wurde GravitySketch das favorisierte Werkzeug. Das große Spektrum an Geometrie-Werkzeugen, die einfache Kollaborations-Möglichkeit und die breite verfügbare Hardware-Palette sind hierbei im besonderen zu erwähnen. Es werden experimentell die Möglichkeiten und Grenzen des virtuellen Raums in der Wahrnehmung und Bearbeitungsmöglichkeit innerhalb des Semesterverlaufs erprobt. Der virtuelle Raum soll nicht nur zur Untersuchung von Formen, Strukturen und Licht dienen, sondern auch einen interaktiven, spielerischen und gemeinschaftlichen Prozess in der Gestaltlehre eröffnen.