R19/Mainz: Ressourcenschonende Architektur durch das 3R-Prinzip und "Einfach Bauen" Konzept

R19/Mainz: Ressourcenschonende Architektur durch das 3R-Prinzip und "Einfach Bauen" Konzept

Nachhaltigkeit im Fokus: Klimawandel und Baukultur Angesichts des fortschreitenden Klimawandels wächst unter Planern das Bewusstsein, dass ein nachhaltiger Umgang mit bestehenden Gebäuden unerlässlich ist. Besonders der Umgang mit historischer Bausubstanz stellt eine anspruchsvolle Aufgabe dar, die ein sensibles Gleichgewicht zwischen der Bewahrung des kulturellen Erbes, dem Denkmalschutz und einem schonenden Einsatz von Ressourcen erfordert. Moderne Technologien zur Erfassung und Dokumentation von Bestandsgebäuden spielen hierbei eine zentrale Rolle, da sie innovative Möglichkeiten bieten, um bestehende Strukturen in zukunftsweisende Baukonzepte zu integrieren.

Kreislaufwirtschaft in der Architektur: Reduce, Reuse, Recycle Das vorgestellte Architekturprojekt widmet sich dieser Herausforderung und überträgt die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft – Reduce, Reuse, Recycle (Reduzieren, Wiederverwenden, Recyceln) – auf die Architektur. Dabei orientiert sich das Projekt an den „Einfach Bauen“-Richtlinien der Technischen Universität München, die nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen durch reduzierte Komplexität und materialeffiziente Ansätze fördern.

Transformation des Bestandsgebäudes: Neue Funktionen und Strukturen Das dreigeschossige Bestandsgebäude diente als Ausgangspunkt für eine umfassende Neugestaltung. Im Zuge des Projekts wurde das ursprüngliche Dachgeschoss abgetragen, um Platz für drei neue Stockwerke zu schaffen. Ziel war es, das Gebäude funktional neu zu definieren: Entstanden sind moderne Studentenwohnungen und kreative Ateliers. Im neuen Dachgeschoss wurden ein Auditorium sowie eine Cafeteria integriert, die als soziale und kulturelle Treffpunkte dienen.

Ressourcenschonendes Bauen: Wiederverwendung und Massivholzkonstruktion Ein zentrales Anliegen des Entwurfs bestand darin, den Ressourcenverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren und so viele Elemente wie möglich wiederzuverwenden. Dies umfasste nicht nur bauliche Komponenten, sondern auch sanitäre Einrichtungen und Innenausstattungselemente. Die Konstruktion der neuen Stockwerke wurde als Massivholzbauten realisiert – eine Bauweise, die sich durch ökologische und energetische Effizienz auszeichnet.

Digitale Planung: Innovative Technologien für nachhaltiges Bauen Zur Planung und Umsetzung kam modernste Software zum Einsatz: Das Modell wurde in Archicad entwickelt, wobei jedes Bauteil mit einer 3R-Klassifizierung versehen wurde. Diese Klassifizierung dokumentiert, ob und wie ein Bauteil recycelt oder wiederverwendet werden kann. Zusätzlich wurde ein umfassendes Modell der technischen Gebäudeausrüstung erstellt. Für die effiziente Kommunikation zwischen Architekten und Ingenieuren wurde das Programm Solibri verwendet. Mithilfe des IFC-Exports konnten potenzielle Kollisionen und Planungsfehler frühzeitig erkannt und behoben werden.