Hintergrund und Ziel: Im 19. Jahrhundert in Breslau spiegelte sich die Akzeptanz und Emanzipation der jüdischen Gemeinschaft im Bau der monumentalen Synagoge am Anger wider. Das Projekt "Synagoge am Anger im Kontext dreier Glaubensgemeinschaften" zielt darauf ab, das Wissen um dieses bedeutende Bauwerk zu vertiefen und es detailliert räumlich und inhaltlich zu dokumentieren und zu vermitteln.
Methodik: Das Projekt umfasst die digitale Rekonstruktion der Synagoge am Anger mittels eines semantisch aufgeladenen 3D-Informationsmodells unter Anwendung der Building Information Modeling Standards. Eine innovative Methodik für computerbasierte 3D-Rekonstruktionen wird entwickelt, die eine Kontextualisierung rund um kunst- und bauhistorische Fragestellungen ermöglicht. Zudem wird eine nachhaltige Dokumentation des Rekonstruktionsprozesses und der Ergebnisse als Linked Data innerhalb einer WissKI- basierten Forschungsumgebung realisiert.
Ergebnis: Das Ergebnis ist eine detaillierte 3D-Rekonstruktion der Synagoge am Anger, die eine innovative Kontextualisierung ermöglicht und kunst- und bauhistorische Fragestellungen beleuchtet. Eine deutsch-polnische Workshop für Architektur- und Kunstgeschichtsstudierende an der Universität Breslau soll die Besonderheiten der sakralen Architektur im 19. Jahrhundert behandeln (Link noch zu erstellen).
Zukünftige Entwicklungen und Ziele: Das Projekt wird die Gedächtnisfeier im November 2018 in Breslau unterstützen, die an die Reichspogromnacht von 1938 erinnert. Es soll auch die Öffentlichkeit für das Thema der deutsch-jüdischen Lebenswelten in ehemaligen deutschen Ostgebieten in Form von innovativen Vermittlungskonzepten sensibilisieren. Zukünftige Entwicklungen könnten die Erweiterung des Projekts auf weitere bedeutende Bauwerke und eine Vertiefung der interdisziplinären Zusammenarbeit umfassen, um das Verständnis für die Geschichte und Kultur dieser Region zu fördern.